Erasmus+ Erfahrungsbericht: Einblick in die pädagogische Praxis in einem Montessori-Kindergarten

09.10.2025

Erasmus+

Erasmus+ im Montessori-Kindergarten: Lernen über Grenzen hinweg

Im Rahmen unseres Erasmus+ Projekts hatten wir die wertvolle Gelegenheit, praktische Erfahrungen in einem Montessori-Kindergarten im Ausland zu sammeln. Für uns, angehende sozialpädagogische Assistent:innen im zweiten Ausbildungsjahr, war dies nicht nur eine spannende Reise in ein anderes Land, sondern auch ein intensives Eintauchen in eine andere pädagogische Welt.

Am Montagmorgen wurden wir herzlich vom Team des Kindergartens begrüßt. Nach einer kurzen Einführung wurden wir den jeweiligen Altersgruppen zugeteilt und direkt in den Alltag eingebunden. Besonders beeindruckt hat uns die Offenheit, mit der wir empfangen wurden – uns wurde Vertrauen geschenkt, eigenverantwortlich zu arbeiten und unsere Kompetenzen einzubringen. Die Montessori-Pädagogik legt großen Wert auf Selbstständigkeit – nicht nur bei den Kindern, sondern auch bei den pädagogischen Fachkräften.

Die Arbeit mit den Kindern im Alter von drei bis sechs Jahren bestand vor allem darin, sie liebevoll zu begleiten, zu motivieren und ihnen altersgerechtes Lernmaterial anzubieten. Der Fokus lag nicht auf direkter Anleitung, sondern auf der Ermutigung zur Eigenaktivität. Wir lernten, wann es sinnvoll ist, sich zurückzunehmen, wann Unterstützung nötig ist und wie wichtig es ist, dem kindlichen Entwicklungsprozess Raum zu geben.

Einige von uns wurden in die Krippengruppe (0–3 Jahre) eingeteilt – eine spannende Herausforderung, die uns zunächst überrascht hat. Auch wenn dies nicht der ursprünglich gewünschte Altersbereich war, haben wir diese Erfahrung als Chance gesehen. Unsere Aufgaben waren hier vielfältig: von pflegerischen Tätigkeiten wie Hände waschen, Anziehen oder dem Einschlafprozess begleiten bis hin zur Vorbereitung von Materialien für den nächsten Tag.

Wir haben schnell gemerkt, wie intensiv die Arbeit mit den Kleinsten sein kann – sowohl körperlich als auch emotional. Besonders in der Eingewöhnungsphase der Kinder waren viel Geduld, Einfühlungsvermögen und Aufmerksamkeit gefragt. Gleichzeitig konnten wir beobachten, wie wichtig Struktur, Rituale und liebevolle Konsequenz für das Wohlbefinden der Kinder sind.

Trotz aller Herausforderungen blicken wir dankbar auf diese Erasmus+ Erfahrung zurück. Wir durften nicht nur eine andere Kultur und Arbeitsweise kennenlernen, sondern sind auch persönlich gewachsen. Die Arbeit im Ausland hat uns gezeigt, wie vielfältig pädagogisches Arbeiten sein kann – und wie wichtig es ist, seinen eigenen Weg darin zu finden.

Wir freuen uns, diese Eindrücke mit in unsere weitere Ausbildung zu nehmen.